Wegen Lockdown weniger Grippe, mehr Corona?

von L. J.

Lieber Daniel, ich danke dir für deine Antwort.

 

Zunächst zudem, was mich weiterhin „am meisten interessiert“, also zur ersten der von dir angeführten Quelle.

 

Kuhbandners Kernargument ist folgendes: Obwohl der Coronavirus theoretisch eine neue und zusätzliche Atemwegserkrankung sei, steige weder deren Zahl, noch die Gesamtzahl der Patienten auf den Intensivstationen. Wo also sind die anderen Kranken? Was einzig zunehme seien die Corona-Positiven. Und die wiederum, werden möglicherweise nicht nur falsch geführt und behandelt, sondern das Problem beginne schon damit, dass der PCR-Test selbst aufgrund seiner Methode und der Labor-Praxis unglaubwürdig sei.

 

Wenn das auch erstmal überzeugend ist. Ein Blick ins DIVI-Register zeigt, dass in den letzten Wochen nicht nur die Corona-Positiven, sondern auch die Zahl der davon invasiv zu beatmenden gestiegen ist. Es schließt sich hier also die Frage an, ob die Zahl der invasiv Beatmeten bloß auf die Diagnose Covid-19, oder eine normale saisonale Schwankung zurückzuführen ist. Darüber gibt das Register keinen Aufschluss. Im Vergleich zum März hat sich die Zahl indes mehr als vervierfacht. Und meine erste Quelle dazu bestätigt diese Annahme insoweit, dass Covid-Patienten wohl im Durchschnitt deutlich länger beatmet werden müssen (https: //www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/09/02/covid-19-patienten-haeu figer-und-laenger-beatmet-und-hoehere-sterblichkeit)

 

Weshalb könnte nicht angenommen werden, dass die anderen schweren Atemwegserkrankungen wegen des Lockdowns und der verbreiteten Vorsicht sinken, während COVID-19, aufgrund ganz besonders hoher Ansteckung, weiterhin zunimmt? Ich gehe – ohne weitere Kenntnis – davon aus, dass das die gängige Argumentation sein wird. Beziehungsweise lese ich bei Maul, dass nach Virologin Brinkmann die Gefährlichkeit darin liege, dass so viele Personen ohne Symptome den Virus weitertragen würden (https://www.thomasmaul.de/2020/ 11/corona-wahn-vollendet-gefahrlich-weil.html).

 

Maul meint, dass das RKI keinerlei Auffälligkeiten wahrnehmen konnte, bezüglich schwerer Atemwegserkrankungen im Vergleich zu den Vorjahren. Auch in diesem Apothekenblättchen: https://www.ptaheute.de/news/artikel/covid-19-im-vergleich-mit-schweren-atem wegsinfektionen-laengere-beatmung-und-hoehere-sterblichkeit/ lese ich dazu anderes.

 

Das erstmal zu Teil I („Lektüreempfehlungen zur Faktenlage“). Wenn du dazu neues hast, vielleicht wirst du an mich denken. Ich will mir alles in Ruhe nochmal ansehen, hier aber ger­ne meinem ersten Impuls folgen und wenigstens kurz reagieren.

 

Zu deinem zweiten Teil („‚die Kräfte der Kritik‘ im Visier der Antifa“) nur so viel: Mir ist schleierhaft, weshalb du deine scharfe Zunge so wenig an den Querdenkern selbst zu üben bereit bist. Das „Dilemma“ kann ich nicht erkennen.

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