Bericht vom Länderrat der AKL

-JA- 2.4.2014- sozialismus.info

 

„Nie war die AKL so wichtig, wie heute“ [Dieser Link ist mittlerweile tot, aber den Text gibt’s immer noch hier: www.antikapitalistische-linke.de/?p=386.]

Am 29. März tagte der Länderrat der Antikapitalistischen Linken (AKL) in Hannover. Circa 30 TeilnehmerInnen aus acht Bundesländern diskutierten über die Entwicklung der Partei DIE LINKE, bilanzierten den Europa-Parteitag, wählten einen neuen BundessprecherInnenrat und beschlossen einige Anträge.“

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Kommentare: 1
  • #1

    Daniel (Sonntag, 06 April 2014 14:24)

    Das als Überschrift des Artikels zum AKL-Länderrat verwendete Zitat weckt bei mir zuerst das Andenken an Klosterfrau Melissengeist: Nie war er so wertvoll wie heute. Eine Assoziation, die vielleicht gar nicht schlecht trifft, wohin es mit der AKL gekommen ist. Aber ich fürchte, dass der Zitierte das Zitierte so nicht gemeint hat und von der bösen Ironie, die er heraufbeschwört, womöglich nicht einmal etwas ahnt.

    Was die Wichtigkeit der AKL angeht, so ist daran zu erinnern, dass sie in der Gründungsphase der Partei DIE LINKE vor allem die Rolle des Spalters der Kräfte wahrnahm, die den Mitregierungskurs der Linkspartei.PDS ablehnten (vgl. den Bericht „Gegenmacht organisieren - Gesellschaft verändern“, vom 10. Juni 2006; davon können namentlich Sascha Stanicic und Lucy Redler, die seinerzeit mit der WASG Berlin die Kritik der Regiererei der Linkspartei.PDS versucht haben, praktisch werden zu lassen, ein hübsches Liedchen singen). Das war damals sicherlich nicht unwichtig.

    Für welche bestimmten politischen Auseinandersetzungen die AKL aktuell wichtig wäre, ist dem Artikel nicht zu entnehmen. Man habe beim Europaparteitag auf dem linken Parteiflügel vergeblich für „eine klare Position einer Kritik an der kapitalistischen EU“ geworben, heißt es. Inwiefern diese „klare Position“ sich davon unterscheidet, „gegen eine EU, die auf den Kapitalismus als ‚letztes Wort der Geschichte‘ fixiert ist“, zu kämpfen, wie es DIE LINKE in ihrem beschlossenen Europawahlprogramm jetzt tut, bleibt jedoch völlig unklar. Dass es sich bei der EU um eine „kapitalistische“ handelt, lässt sich vernünftig nicht kritisieren, denn dafür kann sie so wenig, wie der Löwe dafür kann, dass er Fleischfresser ist.

    Was der Länderrat der AKL zur Ukrainepolitik der EU zu sagen hat oder wie er die Stellungnahmen aus der Linken zu Deutschlands Rolle dabei findet? – Schweigen im dunklen Walde.

    Wichtig scheint die AKL vor allem für sich selbst zu sein. Das Beschauen und Besprechen des eigenen Nabels nimmt jedenfalls den größten Teil des Artikels ein. Zu befürchten ist allerdings, dass er durchaus korrekt wiedergibt, was auf der Sitzung des Länderrats so los war.

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